2008-09-18

Link der Woche: WebSDR der Universität Twente, NL

Diese Woche: "WebSDR on 20m, 40m and 80m"


Diese Adresse ermöglicht es, die o.g. Amateurfunkbänder via Web-Browser abzuhören. Ein genialer Service!

Mittlerweile ging diese Adresse ja bereits durch etliche Rundsprüche, Zeitschriften (CQ DL, Funkamateur), aber trotzdem möchte ich sie hier einmal näher vorstellen.


Was ist überhaupt SDR?
Das ist die Abkürzung für Software Defined Radio. Das bedeutet, dass die normalerweise von elektronischer Hardware übernommenen Funktionen eines (Radio-)Empfängers, weitestgehend von einem Software-Programm übernommen werden. Solche Lösungen gibt es für den Einzelanwender, also z.B. für den heimischen PC, den man dann zum Empfang von Radiosignalen verwenden kann. Wohlgemerkt nicht über das Internet (Streaming), sondern zum Empfang von Radiowellen aus der "Luft".
Somit ist auch schon mal klar, dass man ganz ohne Hardware zusätzlich zum Computer auch nicht auskommt; mindestens eine Antenne wird benötigt, die i.d.R. eine ganz herkömmliche ist. Zusätzlich wird bei den meisten SDR-Lösungen das empfangene Signal mittels eines sog. Mischers noch auf niederfrequente Schwingungen ("NF-" oder "hörbarer Bereich") herunter transformiert (gemischt). Diese Signale werden dann von der Soundkarte (oder eines anderen ADCs) des Computers digitalisiert. Aber alles Weitere, wie Demodulation, Filterung etc., übernimmt dann die Software.
Deshalb sind mit einem SDR prinzipiell alle möglichen Signale (z.B. Radiosendungen in AM oder FM, Amateurfunkstationen in SSB oder CW) empfangbar, weil Ihre Umsetzung allein von den Möglichkeiten der Software abhängig ist. Will man eine bestimmte Eigenschaft hinzufügen, muss man sie programmieren aber benötigt keine zusätzliche Hardware mehr. Dagegen könnte z.B. ein normales Kurzwellenradio keine in SSB ausgesendeten Signale verarbeiten, da es nur AM beherrscht.


Und was ist dann WebSDR?
Das ist die geniale Kombination eines SDR, das auf einem Web-Server läuft, mit einer in Java programmierten Software, die Internet-Nutzer dann über die o.g. Homepage mit ihrem Web-Browser steuern können. Das besonders Tolle daran ist, dass dies für mehrere Nutzer gleichzeitig und unabhängig voneinander möglich ist!


Was kann das WebSDR?
Das WebSDR der Uni Twente kann (derzeit) die folgenden Amateurfunkbänder, allerdings nur über einen eingeschränkten Frequenzbereich von jeweils ca. 50 kHz, wiedergeben:
80 Meter: 3,575...3,625 MHz
40 Meter: 7,030...7,080 MHz
20 Meter: 14,087...14,135 MHz
Es werden folgende Modulationsarten unterstützt:
USB, LSB, CW.
Die Bandbreite kann frei zwischen 90 Hz und 7,59 kHz gewählt werden.



Die empfangenen Signale werden in Echtzeit über sog. Wasserfalldiagramme dargestellt, was das Auffinden von sendenden Stationen auf den jeweiligen Bändern sehr erleichtert.



Zusätzlich steht ein S-Meter zur Verfügung und es wird ein Logbuch geführt, in das jeder Nutzer eine gerade gehörte Station eintragen kann.


Eine Registrierung ist für die Nutzung nicht erforderlich. Man kann jedoch (muss aber nicht) sein Rufzeichen und/oder Namen eintragen, so dass andere Nutzer sehen können, wer auf welcher Frequenz gerade zuhört.



Die Benutzung ist sehr einfach und beinahe selbst erklärend.


Wer keinen Kurzwellenempfänger zuhause hat, kann also auf diese Weise trotzdem Amateurfunk hören!


Weiterführende Links:

1 Kommentar:

Ron hat gesagt…

Hallo,

mittlerweile gibt es sogar einen WebSDR in Österreich.

hier mehr Info´s zum Internet-Empfänger

http://www.dl7vdx.com/websdr-in-oe/

vy73 de Ron
DL7VDX

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